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Elternverein für krebskranke Kinder e.V.

317 km bei 24-Stunden-Spendenlauf in Delmenhorst

Vom 07. auf den 08. Juli 2007 fand zum 4. Male der 24-Stunden-Burginsellauf statt. Mit dabei waren die beiden Ultraläufer vom TuS Zetel, Jürgen Hinrichs und Harald Ehlers. Um 12.00 Uhr fiel der Startschuss in Delmenhorst. Mit einer Beteiligung von 50 Einzelstartern/innen, 58 Mannschaften und 28 Schülermannschaften (pro Mannschaft/Staffel 10 Läufer/innen), ging es auf einen 1300 Meter langen Rundkurs. Die Strecke war gut befestigt und wurde nachts von der Feuerwehr sehr gut ausgeleuchtet. Neben den Rundenzählern, und davon gab es viele, wurde dieses Jahr zum 1. Mal auch ein digitales Rundenzählsystem eingesetzt. In einem großen Zelt an der Start/Ziel-Linie saßen daher eine entsprechende Anzahl von Zählern, die dort in Schichtbetrieb die Runden zählten.

Neben der Schreibtätigkeit war dort während der gesamten Veranstaltung eine tolle Stimmungs- und Motivationsmeile. Harald und Jürgen, die bei dieser Veranstaltung einen eigenen Spendenlauf für den Elternverein krebskranke Kinder und ihre Familien in Ostfriesland und Umgebung e.V. organisiert hatten, setzten sich zum Ziel, zu zweit mindestens 300 km zu laufen und mindestens 300,00 € an Spendengeldern zu erlaufen.

Pünktlich um 12.00 Uhr wurde das Rennen gestartet und die Läufer auf den Rundkurs geschickt. Während der gesamten Veranstaltung herrschten optimale Bedingungen für die Läufer und für die Zuschauer.

Bereits um 0.30 Uhr hatten Jürgen und Harald die 100 km erreicht. Die ersten 12 Stunden waren bereits verstrichen und schon hier zeichnete sich ab, dass die restlichen 11,5 Stunden kein Zuckerschlecken werden würden.

Die ersten Zweifel kamen auf: haben wir bis jetzt alles richtig gemacht oder war das Anfangstempo doch zu schnell. Haben wir lange genug in der Vorbereitungszeit Dunkelheit, Kälte, Schnee und Regen getrotzt, bei Familie, Beruf und Hobbys Einschränkungen ertragen müssen, wurden genug lange Einheiten, Kontrollläufe und Wettkämpfe absolviert, oder, oder. Spätestens hier wurde schon physiologisch gekämpft, den beim 24-Std-Lauf zählt die Jahresform, nicht die Tagesform. Nicht die Muckis, der Kopf entscheidet, wenn das Ziel/Ende noch 12 Std. entfernt ist. Nachts mit unter spürt man die Einsamkeit des Langstreckenläufers, erreicht mehrmals den Tiefpunkt seiner biologischen Uhr und spürt das Ausströmen der körpereigenen Endorphine. Man fängt an, in den eignen Körper „hinzuhören”, Sehnen und Bänder im Fuß/Knöchelbereich werden mit jeden Kilometer schmerzempfindlicher. Die Muskulatur der Ober- und Unterschenkel verhärten sich mit jeder Stunde mehr. In schwierigen Momenten kann eine kurze Pause oder ein Massagestop Wunder wirken. Beide Ultraläufer halten sich mit Kaffee, heißer Brühe, Nudeln, Schokolade und anderen Kleinigkeiten wach. Die Nacht war sehr frisch, die durchgeschwitzten T-Shirt wurden mehrmals gewechselt und so ein trockenes, langärmliges Shirt vermittelt ein wohltuendes Gefühl. Wenn es dann langsam wieder Tag wird, die Sonne aufgeht, neue Energie kommt, das Frühstück (belegte Brötchen mit heißem Kaffee) im Gehen eingenommen wird, geht es wieder etwas flotter dem Ziel entgegen. Bei den Rundenzählern und bei den Zuschauern wurde man förmlich über das Straßenpflaster getragen. Es war für jeden Läufer ein Genuss, hier immer wieder die Stellen zu passieren um bejubelt und angespornt zu werden. Auch die beiden Ultraläufer ließen sich immer wieder von der Atmosphäre tragen und erzielten auch dadurch sehr gute Leistungen:

  • Ultraläufer Jürgen Hinrichs erreichte nach 144,32 km den 11. Platz gesamt und
    den 4. Platz AK45.
  • Ultraläufer Harald Ehlers erreichte nach 172,90 km den 5. Platz gesamt und
    den 3. Platz AK45.

Solch eine Veranstaltung fordert viel Respekt ab, denn jeder Finisher ist ein Sieger. In den 24 Stunden kann viel passieren, daher gilt es, nie den Mut zu verlieren, auch wenn es noch so schwer fällt, in Bewegung und wach zu bleiben, muss man seinen eigenen „Schweinehund” überwinden, sich über Stunden durchbeißen. Jeder Fehler rächt sich, wie z. B. ein zu schnelles Anfangstempo, zu wenig Flüssigkeit, falsche Ernährung und eine zu hohe Erwartungshaltung.

Insgesamt wurden von beiden Ultraläufern Harald Ehlers und Jürgen Hinrichs über 317 km und 350,63 € an Spendengeldern erlaufen.

Verschiedene Sponsoren, z.B. die Techniker Krankenkasse, Schuhhaus Röbke Zetel, Fa. Flockex Zetel, Bedachungsgeschäft Thomas Goletz Zetel, Bauunternehmen Stefan Hilbers Zetel, Milchhof Meinen Grabstede unterstützten die Ultraläufer.

Dem Elternverein für krebskranke Kinder und ihren Familien in Ostfriesland und Umgebung wurden auf einem gemeinsamen Elternabend in Varel 350,63 € an Spendengeldern überreicht.

Fazit: Mission erfolgreich beendet, Wiederholung 2008 garantiert.

Harald Ehlers
Jürgen Hinrichs

Plakat

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