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Elternverein für krebskranke Kinder e.V.

24h-Lauf in Delmenhorst am 2010-06-19 bis 20

Ich wollte mal meine Gedanken bei eine 24h-Lauf aufschreiben und stelle sie hiermit der öffentlichkeit vor:

Zunächst möchte ich auf mein Vorbereitung zum 24h-Lauf eingehen.
Ich habe seit Anfang des Jahres stetig meine Wochenlaufkilometer erhöht, sodaß ich zwischen 80 und 120 Kilometern lag. Natürlich habe ich in die Planung auch Ruhewochen eingebaut. Mit einem Doppeldecker, der 4. Ultrafriesen-Maraton am 15.05.2010 und der 5. Gorch-Fock-Marathon am 16.05.2010, und einem langen Lauf (1. Asel-Marathon und anschließen 30 Kilometer nach Hause gelaufen) habe ich zwei Trainingßpitzen eingeflochten. Eine Woche vor dem 24h-Lauf bin ich noch einen 10km Wettkampf in Eversten gelaufen, dort habe ich meine Bestzeit um lediglich 28 Sekunden verpaßt. Ich denke, daß ich gut vorbereitet in Delmenhorst gestartet war und auch in diesem Jahr bisher nicht so schwer erkrankt war, daß ich das Training längere Zeit unterbrechen mußte.

In den vier Tagen vorher habe ich Carboloading vom Feinsten gemacht. Ich habe so ziemlich alles gegeßen was auch nur den Hauch von Kohlenhydraten hat. Nudeln, Pizza, Salzstangen und Gummibärchen usw. konnte man nicht hoch genug hängen oder weit genug weglegen, alles habe ich verputzt. Freitag packte ich meine Box. Da ich eine kalte Nacht erwachtet habe, habe ich einen Satz Wintersachen eingepackt. Ansonsten so alles, was man für einen Marathon benötigt, halt mal drei, d.h. drei Hosen, fünf T-Shirts usw.

Am Samstag bin ich gegen halb sieben aufgestanden, bin eine Runde mit unserem Hund gegangen und dann habe ich gemütlich gefrühstückt und Zeitung gelesen. Als Frühstück habe ich zwei Toasts mit Honig gegeßen und einen Tee getrunken. Um 08:00 Uhr haben mich Frank und Harald abgeholt. Nach einer Stunde Fahrt waren wir in Delmenhorst. Unseren Pavillon konnten wir direkt an der Strecke aufbauen, sodaß wir kurze Wege zur Pause hatten. Harald und ich haben die Runde erkundet und im Anschluß noch in der Fußgängerzone gewesen, um beim Bäcker noch eine Kleinigkeit vor dem Start zu eßen.

Um 12:00 Uhr war dann auch pünktlich der Start. Zwischendurch ist Jürgen gekommen und hat uns angefeuert, das fand ich ziemlich nett, denn er konnte , wegen eines Fersensporn, zu diesem Zeitpunkt nicht laufen. Den ersten Marathon habe ich nach 4:42 Stunden fertig und hatte meine Brooks Schuhe getragen. Dabei hatte ich schon schwere Oberschenkel, was ich meiner Meinung nach der Strecke zuschreibe, denn diese war viel Schotterweg und loser Parkboden. Bei 25km hatte ich einen Tiefpunkt, also den Mann mit dem Hammer, obwohl es mir gut ging hatte ich keine Lust mehr zu laufen. Dennoch beendete ich erst einmal den ersten Marathon.

Nach einer Pause von 16 Minuten griff ich nach dem zweiten Marathon. Für diesen benötigte ich dann sechs Stunden. Aber wir hatten Besuch. Unsere Frauen waren da und Jeannette mit Thomas. Ich habe eine Kartoffel in der Regenpause gegessen und später im Laufen eine Portion Nudeln. Zwischendurch haben wir dann Schöfferhofer Weizen Grapefruit getrunken, ich sogar ZWEI!!! Diesen Marathon bin ich mit den Puma Tenos gelaufen und diese habe zum ersten Mal länger als 16km getragen. Ich bin mit den Schuhen zufrieden, sie sind leicht und nicht so hart wie die Brooks. Im ganzen ging es läuferisch ganz locker, ich habe halt nur zu viel Pause gemacht.

Nach dem Zweiten machte ich 28 Minuten Pause und zog mit die Asics 3010 an, auch ein weicher Schuh aber etwas schwerer als der Puma. Mit dem bin ich aber schon weit und oft gelaufen und würde keine Probleme bekommen. Die 100km hatte ich nach 13:34 Stunden hinter mir, auch wieder eine Verbeßerung um 24 Minuten zum Vorjahr. Aber dann ging es stetig bergab. Ich fühlte mich ausgelaugt und müde und ich hatte nun gar keine Lust mehr. Harald und Frank waren auch lustlos und verkrochen sich ins Auto. Eine Stunde habe ich mindestens Pause gemacht, mich in eine Folie und einer Fleecedecke eingerollt. Aber danach war ich völlig unterkühlt, also neue Sachen angezogen und wieder auf die Strecke. Die ersten beiden Runden habe ich nur gebibbert und dann ging es wieder gut und ich hatte mich warmgelaufen. Vor der Pause war ich auf Platz 8 der Männer und danach auf Platz 13. Seit ca. 18:00 Uhr war ich zumindest auf Platz 2 der Altersklaße M35. Im Laufe des Tages erfuhr ich, daß Oliver Leu auch in dieser Altersklaße ist und er insgesamt 227 Kilometer gelaufen ist. Den ersten Platz in der Altersklaße konnte ich mir abschminken. So begann ich an dem Gesamtplatz zu arbeiten.

Am Ende des dritten Marathons um 06:52 Uhr war ich dann wieder auf Platz 8. Eigentlich wollte ich den dritten Marathon um 05:15 Uhr fertig haben, als Vorbereitung für den Triple im August, aber aufgrund der vielen Pausen und der Nacht habe ich das nicht geschafft. Da der Triple morgens startet, sehe ich dort weniger Probleme diesen durchzustehen (die Hoffnung stirbt zuletzt!). Die 3010 habe ich sauber gemacht und wieder angezogen, als ich um 07:00 Uhr weitergelaufen bin. Zwischendurch habe drei halbe Brötchen gegeßen und noch ein Schöffehofer getrunken. Ab Kilometer 145 habe ich dann wieder die Puma Schuhe getragen und war auch wieder damit zufrieden. Ich glaube um halb zehn war Jürgen wieder da, aber das kann ich nicht mehr genau sagen. Zumindest war er bis zum Ende da und hat auch noch beim Abbauen geholfen. Gegen 10:30 waren dann auch unsere Frauen wieder da und haben uns noch angefeuert.

Mittlerweile hatte ich mich mit dem achten Gesamtplatz abgefunden und habe mehr pausiert als gelaufen. Da noch fast eine Stunde bis zum Ende war, haben wir uns noch mal aufgerafft und sind langsam weiter gelaufen. Frank hatte sich abgesetzt und so zog ich mit Harald meine Runden. Bis ich mal wieder auf das Display schaute und gesehen habe, daß ich auf den siebten Platz gestiegen bin. Es waren noch dreißig Minuten, aber dann zog ich mein Tempo an, diesen Platz wollte ich nicht mehr abgeben. Diese Runde bin ich in 5:40 Minuten gelaufen und wollte nicht mehr stehen bleiben. Ich zog meine Jacke aus und gab sie Claudia. Die Uhr bei der Zeitnahme zeigte noch zwanzig Minuten. Das Tempo konnte ich nicht mehr halten, dennoch absolvierte ich die kommenden Runden im sechser Bereich. Dann überrundete ich zwei Läufer, bei denen ich das Gefühl hatte, daß einer der beiden der Achte sein könnte. Und so war ich mir sicher, daß ich den siebten Platz halten könnte. In meiner letzte Runde zeigte die Uhr noch drei Minuten und das Display zeigte mich immer noch auf dem siebten Platz.

Man bekommt für die letzte Meter der letzte Runde ein Sandsäckchen, daß man dort ablegt, wo man das Rennen beendet. Ich legte mein Säckchen vor unseren Pavillon an die Strecke, da ich, wie im letzten Jahr, eigentlich nicht noch eine halbe Runde laufen wollte und im Anschluß die halbe Runde wieder zurück. Dies erwies sich als Fehler, denn als ich am Abend die Ergebnisliste gesehen habe, war der sechste Platz lächerliche 400 Meter weiter gelaufen als ich. Na ja, Pech gehabt, denn ich bin mit dem siebten Gesamtplatz mehr als zufrieden. Es kommt ja auch noch der zweite Platz meiner Altersklaße hinzu und ich bin wieder neun Kilometer mehr gelaufen als letztes Jahr. Also alles in allem bin ich hoch zufrieden und daß obwohl ich mir 175 Kilometer vorgenommen hatte, aber so kann ich im nächsten Jahr halt nochmal in Delmenhorst laufen und habe dann immer noch ein Ziel vor Augen.

Zum Ende möchte ich noch die Organisation in allen Tönen loben, es stimmte mal wieder alles, der Aufbau, die Verpflegung und vor allem die Betreuung. Am Verpflegungßtand waren alle Betreuer/-innen IMMER freundlich, selbst in der Nacht, und haben einem jeden Wunsch erfüllt, dafür noch mal vielen Dank.

Also bis zum nächsten Mal!

Mike Pieprytza

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